Unsere Kinder- und Jugendbuchtipps im April 2021
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Di., 06.04.2021
Jule und Benni sind anders. Anders als ihre Familien. Sie wollen ausbrechen, Jule aus der rechten Stammtischpolemik ihrer Eltern und ihres Bruders, Benni aus seinem stark christlich geprägten, vaterlosen Elternhaus. Beide empfinden ihr Leben als „lexikalische Lücke“: Sie gehören nicht so richtig dazu. Das ändert sich, als sie sich kennenlernen und ineinander verlieben. Gemeinsam sind sie stärker und gemeinsam lernen sie: Für etwas einzustehen ist Arbeit und jemandem Kontra zu geben, dem man nahesteht, ist hart. Doch um die innere Zerrissenheit zu überwinden, ist das manchmal unvermeidbar. Starkes Jugendbuch! Kyra Groh: Mein Leben als lexikalische Lücke, Arctis, 448 S., 18 Euro, ab 14
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Di., 06.04.2021
Der 15-jährige Daniel steckt voller Wut und verliert oft die Kontrolle. Das Feindbild für ihn und seinen besten und einzigen Freund Edgar: ihre sadistische Klassenkameradin Alina, genannt Princess Evil, der sie das Handwerk legen wollen. Daniels Vater hat die Familie verlassen, seitdem hat seine Mutter häufig wechselnde und nervende Freunde. Mit dem neuesten, ausgerechnet dem Mann, der Daniels Hund eingeschläfert hat, dem Tierarzt Thomas, scheint nun alles gut zu werden. Doch als nach einer Party Alinas Bruder bei einem Unfall stirbt, hat Daniel einen schrecklichen Verdacht, der alles verändert ... Richtig fesselnd! Juliane Pickel: Krummer Hund, Beltz, 264 S., 14,95 Euro, ab 14
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Di., 06.04.2021
Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs: Die Amerikaner stehen kurz vor der bayerischen Kleinstadt Penzberg, das Radio verbreitet Befreiungsgerüchte. Doch die Anwohner, die ihr Bergwerk und die Kriegsgefangenen vor Gräueltaten retten wollen, glauben zu früh an die Freiheit. Die Rache der Nazis ist grausam. In einer fürchterlichen Mordnacht werden zahlreiche Bürger hingerichtet. Mittendrin im schrecklichen Geschehen sind Marie und Schorsch, das erste Mal frisch verliebt. Doch wie soll das gehen in dieser Zeit? Beklemmende Dokumentation eines realen „Endphasenverbrechens“, das heute fast totgeschwiegen wird. Kirsten Boie: Dunkelnacht, Oetinger, 112 S., 13 Euro, ab 14
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Di., 06.04.2021
Die Zahl Acht ist das Schönste, was der 12-jährige, eigenbrötlerische Malte kennt. Bis er Lale trifft, Traummädchen und Gegnerin zugleich. Denn wie er liebt sie Zahlen und auch sie hat sich für die Matheolympiade qualifiziert, die Malte unbedingt gewinnen will und für die er so hart trainiert, dass alles andere in den Hintergrund rückt. Maltes Gefühle spielen verrückt, zumal er durch seine Halbschwester Josefine auch noch auf ein sorgsam gehütetes Familiengeheimnis stößt, das für Turbulenzen sorgt. Malte erkennt, dass Mathe nicht alles ist und es Dinge gibt, die sich mit Logik nicht erklären lassen. Bewegend und lustig zugleich. Nikola Huppertz: Schön wie die Acht, Tulipan, 224 S., 14 Euro, ab 12
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Di., 06.04.2021
Was passiert nach dem Läuten der Schulglocke auf dem Heimweg? Autor Jason Reynolds, mehrfach ausgezeichneter neuer Star der Jugendbuchszene in den USA, erzählt zehn ganz unterschiedliche Geschichten, kleine Episoden, in denen sich jedoch jeweils ein ganzes Leben spiegelt und die alle ein bisschen miteinander verbunden sind. Unter den „Asphalthelden“ sind die geschäftstüchtige Superkurzhaar-Gang, die einen guten Grund hat, Pennys zu klauen, die besten Freunde Simeon und Kenzi, Cynthia mit ihren Comedyeinlagen, der verliebte Gregory oder auch Bryson, der für einen Kuss Prügel kassiert. Jason Reynolds: Asphalthelden, dtv, 192 S., 12,95 Euro, ab 11
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Di., 06.04.2021
Dieselbe Wohnung, dieselbe Familie und jetzt dieselbe Klasse: Karline ist entsetzt, dass Patchwork-Bruder Paul, Spitzname „Faul“, nach seinem Sitzenbleiben jetzt auch noch in ihre Klasse geht. Dass Paul, der eigentlich als DJ berühmt werden will, zu allem Überfluss noch Klassensprecher wird, ist echt ein Unding. Doch Karline ist findig: Paul führt Tagebuch und damit hat sie ihn nicht nur in der Hand, sondern ist ihm auch immer einen Schritt voraus. Sehr witziger Comicroman aus zwei Perspektiven, Band zwei folgt im August 2021. Anja Fröhlich: Das ungeheimste Tagebuch der Welt: Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde, Bd. 1, Ravensburger, 224 S., 11,99 Euro, ab 10
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Di., 06.04.2021
Vier Wochen Segeln im Mittelmeer, nur mit seinen Eltern: Oscar langweilt sich furchtbar. Doch dann nehmen die beschaulichen Ferien eine dramatische Wende, als die Familie zwei Flüchtlingskinder vor dem Ertrinken rettet. Nala und Mo kommen aus dem Kongo, ihre Eltern sind tot. Aber wer soll sich jetzt kümmern? Kein Land gewährt ihnen Asyl. Die Stimmung auf dem Boot wird von Hafen zu Hafen immer gereizter. Da schmieden die drei Kinder einen Plan. Packendes Plädoyer für Zivilcourage: Nicht nur die Politik kann etwas bewegen. Cornelia Franz: Calypsos Irrfahrt, Carlsen, 144 S., 12 Euro, ab 10
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Di., 06.04.2021
Alice lebt in Belgien, ihr Leben ist schön, sie freut sich auf die kommende Kirmes und über den Besuch ihrer Tante. Doch über all dem schwebt die Angst vor dem Krieg, der zunächst noch weit weg scheint. Doch dann kommen die ersten Flüchtlinge und plötzlich ist Alices Familie selbst auf der Flucht. Ihre Mutter stirbt, Typhus bricht aus, Alice und zwei jüngere Geschwister werden von Vater und Bruder getrennt. Ob wirklich alles immer gut wird, wie ihre Mutter stets sagte? Trauriges Zeugnis eines schrecklichen Krieges aus Kindersicht. Kathleen Vereecken: Alles wird gut, immer, Gerstenberg, 144 S., 14 Euro, ab 10
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Di., 06.04.2021
Barbara ist magersüchtig. Vor Zwang und Druck ihrer Eltern hat sie sich in ihrem Zimmer verschanzt. Vor der Tür: ihre jüngere Schwester. Diese versucht, den Abgrund zu überbrücken, den die schlimme Krankheit zwischen ihnen eröffnet hat. Autorin Orlovsky zeigt in kurzen monologischen Abschnitten das Bemühen des Mädchens, das zwischen Angst, Hilflosigkeit, Verständnis, Schuldgefühlen und Eifersucht pendelt, ihrer Schwester wieder Lebensfreude zu geben und Gründe, warum sich das Leben lohnt. Sehr berührend. Sarah Orlovsky: Eine halbe Banane und die Ordnung der Welt, Tyrolia, 60 S., 12,95 Euro, ab 9
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Di., 06.04.2021
Zugelaufen: Plötzlich steht sie im Garten, die Stute Juli. Paul ist davon alles andere als begeistert. Denn plötzlich dreht sich alles nur noch ums Pferd, bei seinen Eltern, seinem besten Freund Max und sogar bei Nachbarsmädchen Anna. Als Juli dann auch noch seine neuen Turnschuhe anknabbert, steht für Paul fest: Juli muss weg. Aber wie? Eine Flugblattaktion verflüchtigt sich im Wind, im Tierheim abgeben klappt auch nicht. Paul ist frustriert. Doch als dann plötzlich Julis Besitzer vor der Tür steht, wendet sich das Blatt. Witzig und reich bebildert. Petra Eimer: Und dann kam Juli, Baumhaus, 176 S., 12 Euro, ab 8
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Di., 06.04.2021
Emil und Mathis sind beste Freunde. Als Emil einen Ring findet, hat er eine Idee: Er und Mathis könnten heiraten! Doch Emils Eltern sind entsetzt: Jungs können doch nicht heiraten! Aber auch Eltern irren sich mal ... Wunderbares, zum Nachdenken anregendes Regenbogen-Plädoyer für Vielfalt, Toleranz und Aufgeschlossenheit. Andrée Poulin: Zwei Jungs und eine Hochzeit, Südpol, 32 S., 16 Euro, ab 4
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Di., 06.04.2021
Rosalie ist schüchtern, Trüffelchen ein Träumer. Das macht ihnen das Leben nicht eben leicht. Doch als sie sich kennenlernen, merken sie: Zusammen wird alles viel besser! Zwei Seiten einer Geschichte: Das niedliche Wendebuch erzählt, wie die Liebe der beiden Schweinchen begann. Katja Reider: Rosalie und Trüffelchen – Zusammensein ist schön!, Magellan, 32 S., 14 Euro, ab 3
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Di., 06.04.2021
Der kleine dreibeinige Hund Drei ist ein Streuner und eigentlich glücklich. Doch manchmal sehnt er sich nach einem Zuhause. Auf der Suche danach lernt er jede Menge Vier-, Sechs-, Acht- und Keinbeine kennen, bis er schließlich bei einem sehr liebevollen Zweibein landet. Zauberhaft! Stephen Michael King: Ein Hund namens Drei, annette betz, 40 S., 14,95 Euro, ab 4
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Di., 06.04.2021
Eine der tragischsten Sagen der griechischen Mythologie ist sicherlich die von Ödipus. Als dem Kind kurz nach seiner Geburt vom Orakel von Delphi vorhergesagt wird, dass es eines Tages seinen Vater töten und seine Mutter heiraten wird, lässt sein Vater Ödipus im Gebirge aussetzen. Doch der Junge wird gerettet. Viele Jahre später erfährt Ödipus von der Prophezeiung des Orakels und versucht alles, um seinem Schicksal zu entgehen. Doch vergebens: Was die allmächtigen Götter beschließen, lässt sich nicht verhindern. Kindgerecht und sehr spannend erzählt. Yvan Pommaux: Ödipus, das Findelkind, Moritz, 48 S., 18 Euro, ab 8
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Di., 06.04.2021
Schling-Schlang ist das beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten! Doch die Pflanze braucht auch viel Pflege, das schafft einer allein nicht. Also müssen Schwester, Oma, Opa und die Eltern mit ran. Doch wohin sind die auf einmal alle verschwunden? Toll illustriertes Bilderbuch mit Pop-up-Element. Barroux: Meine Pflanze Schling-Schlang, Schaltzeit, 40 S., 15 Euro, ab 4
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Di., 06.04.2021
Erst das Baby ins Bett bringen, dann ab zur Arbeit, in der Arztpraxis ein paar Leben retten, danach einkaufen und dann mit Zug und Roller auf in ein Abenteuer samt Marshmallowparty und Hexenjagd: So sieht der Arbeitstag der drei kleinen Bilderbuchhelden aus. Er endet völlig ausgepowert und sehr lustig – im Kinderzimmer. Fantasievolles Spielen ist gar nicht so schwer. Pija Lindenbaum: Wir müssen zur Arbeit, Klett Kinderbuch, 40 S., 15 Euro, ab 4
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Di., 06.04.2021
Taro ist gescheit und gesund, aber auch fürchterlich faul. Alles, was er tut, ist Essen und Schlafen. Als seine Mutter deswegen mit ihm schimpft, schmiedet Taro einen Plan, um sich an der Seite der reichen Kaufmannstochter weiter ein schönes Leben zu machen. Ob der wohl aufgeht? Denn auch Taros Mutter hat so ihre Pläne ... Humorvolle Faulpelzgeschichte aus dem alten Japan. Dianne Snyder: Taro der Dauerschläfer, Edition Bracklo, 34 S., 19,80 Euro, ab 5
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