Eliza Diekmann heimst einige Sympathiepunkte ein – es gibt aber auch Bauchschmerzen an der FDP-Basis
Liberale „grillen“ die Kandidatin
Coesfeld. Die FDP und Eliza Diekmann: Wird das noch die große (politische) Liebe inklusive Unterstützung ihrer Bürgermeister-Kandidatur? Mal schauen, kann man sagen nach dem ersten Beschnuppern am Montagabend beim „Liberalen Salon“ im Hotel am Münstertor. Einige Sympathiepunkte konnte sie bei den rund 25 Besuchern sicherlich verbuchen, zum Beispiel die Wirtschaftsnähe („Ich bin Unternehmerkind, meine Eltern sind Unternehmer, mein Mann ist Unternehmer!“) und auch hinsichtlich der künftigen Ausrichtung der Verwaltung („Wir müssen weg vom Verhinderer, hin zum Ermöglicher!“). Allerdings wurde auch deutlich, dass die fehlende Verwaltungserfahrung doch einigen Liberalen Bauchschmerzen bereitet. Jeder im Rathaus wisse doch mehr von der Materie als sie, ruft einer in den Saal. Ob sie keine Angst habe? will FDP-Ortsverbandschef Wolfgang Kraska wissen. „Angst habe ich nur davor, dass meinen Kindern oder meinem Mann was passiert“, antwortet sie. Sie kenne große Organisationen und wisse, wie sie funktionieren. Bisher, erzählt die 33-Jährige, die nach journalistischen Stationen bei den Nachrichten-Agenturen dapd und dpa zurzeit als PR-Fachfrau bei Ernstings’ family arbeitet, habe sie schon Teams von bis zu fünf Leuten geführt. Die Aufgabe im Rathaus traue sie sich zu. Sie müsse nicht alles selbst wissen. Dafür gebe es ja in jedem Bereich die Fachleute. Ihr Ansatz sei der der „moderativen Politik“. Und: Politik dürfe kein blinder Aktionismus sein, sondern müsse klaren Strategien folgen. Sie will die Bürger in die Entscheidungsprozesse bei der Stadt einbinden – und zwar rechtzeitig, „nicht erst, wenn die Entscheidungen schon gefallen sind“.
