Die neuen Notfall-Sanitäter haben bislang nur Ärzten vorbehaltene Befugnisse
Adrenalin spritzen, Zugänge legen und intubieren
Kreis Coesfeld. Zu einem Unfall war Frank Oenning mit seinem Kollegen gerufen worden. Ein Jugendlicher hatte sich bei einem Trampolin-Sprung schwer verletzt. Ein Bruch. „Der Oberarm stand komplett daneben“, erzählt der Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienstes im Kreis Coesfeld. Der Junge hatte starke Schmerzen. Früher konnte er als Rettungs-assistent in so einem Fall nicht viel machen. „Nur der Notarzt durfte stärkere Schmerzmittel verabreichen.“ Doch seit kurzem ist Oenning Notfall-Sanitäter, einer von neun Pionieren dieser ganz neuen Ausbildung im Kreis Coesfeld, die peu a peu den Rettungs-Assistenten ablösen wird. Und Notfall-Sanitäter dürfen viel mehr: nicht nur stärkere Medikamente nach genauen Vorgaben eigenverantwortlich einsetzen, sondern auch venöse Zugänge legen, intubieren, bei einem allergischen Schock Adrenalin spritzen, bestimmte Eingriffe vornehmen oder Blutdruckabfall und Unterzuckerung mit einer Arzneigabe gezielt entgegenwirken.
Dienstag, 23.08.2016, 18:43 Uhr
