Schreibwerkstatt im Rahmen des Kulturrucksacks NRW kommt gut an
Geschichten sprühen vor Fantasie
Coesfeld
Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn die Zeit wie im Flug vergeht und man beim Blick auf die Uhr verwundert feststellt, dass eineinhalb Stunden schon vorbei sind. So erging es den Teilnehmern der Schreibwerkstatt, die das Jugendamt der Stadt Coesfeld im Rahmen der Initiative Kulturrucksack NRW für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren veranstaltet hat.
Ein Angebot, das laut Martin Holtmann vom Team Kinder- und Jugendförderung des Jugendamtes, Neuland darstellte und die Frage aufwarf: Kommt das an? Es kam an. Elf von zwölf zur Verfügung stehenden Plätzen waren ruck, zuck besetzt. Und nicht nur das. Die Mädchen und Jungen waren mit großem Einsatz und voller Konzentration bei der Sache. An vier Nachmittagen trafen sie sich in der Stadtbücherei – als Veranstaltungsort für eine Schreibwerkstatt nicht nur ein naheliegender, sondern auch ein sehr inspirierender Ort – um mit Unterstützung der Journalistin und Redakteurin Christine Tibroni Ideen für eigene Geschichten zu entwickeln und umzusetzen. „Dabei ging es nicht um richtig oder falsch, gelungen oder weniger gelungen, sondern vor allem um die Freude am Umgang mit Sprache und am Fabulieren“, so Tibroni. Jede Kurseinheit begann mit einer Aufwärmrunde, quasi um die Schreibmuskeln aufzulockern. Die Gruppe spielte „Story Cubes“, „Tabu“ oder „Stadt, Land, Krimi“. Anschließend gab es einen kurzen Theorie-Teil, bevor die Teilnehmer kleine Texte zu Papier brachten oder an bestehenden Geschichten weiterarbeiteten. Zum Schluss wurden einzelne Beiträge vorgelesen – wenn noch Zeit dafür blieb. Meistens wurde es knapp. „Wenn doch die Schulstunden genauso schnell vorbeigehen würden“, so einer der Jungs.
Entstanden sind ganz unterschiedliche Geschichten, die eines jedoch eint: Sie sprühen vor Fantasie. Und – das ist Christine Tibroni wichtig – „sie sind Ausdruck von Kreativität, erdacht vollkommen ohne technische Hilfsmittel. Google und ChatGPT hatten in der Schreibwerkstatt keinen Platz.“ „Das hat viel Spaß gemacht“, sagte Frieda. Dem konnten alle inklusive der Kursleiterin beipflichten. Und auch Martin Holtmann zog ein positives Fazit: „So unsicher wir uns im Vorfeld mit der Veranstaltung waren, ob das Thema und das Format den Nerv der Kinder und Jugendlichen treffen, so toll war es doch zu sehen, mit welcher Begeisterung und mit welchem Durchhaltevermögen sich die jungen Leute auf Papier und Stift gestürzt haben. Aus unserer Sicht ruft das in jedem Fall nach einer Wiederholung im kommenden Jahr.“
Und weil die Schreibwerkstatt so viel Spaß gemacht hat, hängte die Gruppe noch einen Extra-Termin an, um eine kleine Präsentation ihrer Texte auszuarbeiten. Diese ist ab sofort bis zu den Sommerferien in der Jugendbücherei der Stadtbücherei zu sehen. Vielleicht eine kleine Inspiration für alle, die gerne schreiben.
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