„CoeBusiness“-Abend bei der Schmidt-Gruppe
Große Themen, kleines Publikum
Coesfeld
(fab). Ob es an der Ferienzeit, der gerade gestarteten Pfingstwoche oder dem Thema lag, ließ sich nicht ergründen. Nur eine Handvoll Unternehmer ließen sich am Mittwochabend zum „CoeBusiness“ bei der Schmidt-Gruppe blicken. Mit dem Thema „Nachhaltigkeit und betriebliche Mobilität in Unternehmen“ hatte Bürgermeisterin Eliza Diekmann zu dem Unternehmer-Treffen geladen. So manches habe sich schon getan in Sachen Nachhaltigkeit. So habe sich der CO2-Ausstoß der Coesfelder Unternehmen bereits reduziert, wie die Treibhausgas-Bilanzierung zeige, so die Bürgermeisterin. Dass dies noch lange nicht reicht, verdeutlichte Sebastian Schulze Baek von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFC) in seinem Vortrag über die Klimakrise. Deren Folgen, etwa in Form von zunehmenden Naturkatastrophen und Extremwetter-Ereignissen, seien das größte Risiko für die Weltwirtschaft. So appellierte Schulze Baek: „Nutzen Sie Ihren Spielraum, auch als Unternehmer, als ob Ihre Welt davon abhinge, denn sie hängt davon ab.“ Hoffnung mache dagegen das zuletzt gesteigerte Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien.
Dazu mache die WFC zahlreiche Unterstützungsangebote, ob zu Photovoltaik, Mobilität oder Wasserstoff. Ein guter Einstieg ins Thema, auch für kleinere Firmen, sei das Programm Ökoprofit, das Unternehmen in einem einjährigen Prozess unterstützt.
Das Mitfahrer-Portal „Pendla“ stellte Kreis-Klimaschutzmanager Cornelius Dahm vor. Mehr als 500 Nutzer hätten damit bisher rund 1,1 Millionen Kilometer und umgerechnet rund 243 Tonnen CO2 eingespart, so Dahm. Zugleich ermutigte er die Unternehmer auch zu Jobrad-Angeboten und bezuschussten Jobtickets für den ÖPNV. Darüber, dass Gastgeber Arne Schmidt das Deutschland-Ticket als „bürokratische Vollkatastrophe“ bezeichnete, lächelte Dahms hinweg: „Das ist eine kleine Revolution im ÖPNV – das dauert vielleicht.“
Gesellschafter Arne Schmidt stellte die Neubau-Pläne für den Standort Coesfeld vor. Auch diese stünden für Nachhaltigkeit, denn energetisch ineffiziente Gebäude würden durch energieneutrale ersetzt. Zudem sinke der Versiegelungsgrad auf dem Firmengelände um 50 Prozent. In Sachen Mobilität allerdings setzt man vor allem auf das Auto, weshalb auch ein Parkhaus geplant sei. „Wir leben nun mal auf dem Land“, so Schmidt. Da gebe es für viele Pendler keine andere Möglichkeit – und leider auch keinen Wohnraum vor Ort, der den Beschäftigten die Pendelei ersparen könne.
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