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Gemeinde St. Lamberti bietet auf Lambertifriedhof neue Bestattungsform an

Letzte Ruhestätte am Fuße des Baumes

Coesfeld

Ganz unauffällig fügt sie sich in den kleinen Waldbereich am Rande des Lambertifriedhofs direkt neben der Kapelle ein. Und doch fällt sie auf. Die Stele aus türkischem Basalt, die für die neue Begräbnisform der Baumbestattung dort ihren Platz gefunden hat. „Bevor wir publik machen konnten, dass wir dies anbieten, waren die ersten Plätze schon weg“, so Bettina Mauermann aus dem Friedhofsausschuss der Gemeinde St. Lamberti.

Von Jessica Demmer

Die ersten Plaketten hängen schon an der Steele unter der Nummer 5. Foto: Foto: Michael Sommer

Insgesamt sieben Bäume wurden zunächst dafür ausgewählt. Am Fuße eines jeden Baumes gibt es Platz für zwölf Urnen. Die Namensplaketten kommen nicht direkt an die Bäume, sondern an die jeweils dazugehörige Stele, wie Michael Sommer aus dem Ausschuss erklärt. „Eine Stele hat bei uns vier Seiten. Eine Seite repräsentiert einen Baum. Damit die Zuordnung deutlich wird, bekommen die Bäume und die Stelenseiten jeweils die gleiche Nummer.“ Die ersten sechs Plaketten hängen bereits an der Steele, mit Baum Nummer Fünf ist die Gemeinde gestartet. „Auf der Platte der Stele“, ergänzt Bettina Mauermann, „können auch Kerzen abgestellt werden. Wer das Bedürfnis hat, größeren Schmuck abzulegen, der kann das im nahe gelegenen Bereich der sogenannten Ewigen Acht machen. Dieses Areal rund um die Bäume möchten wir bewusst ruhig halten.“ Und wer einen kurzen Moment verweilen und sich setzen möchte, für den steht auch eine kleine Bank bereit. „Die hat unser Friedhofsgärtner initiiert.“

Das Angebot der Baumbestattung sieht die Gemeinde als Ergänzung zum Ruheforst. „Für viele Ältere ist der Forst schwierig zu erreichen, der Lambertifriedhof liegt natürlich zentraler. Zudem ist der Baumbestand wesentlich kleiner und dadurch auch etwas persönlicher“, so Bettina Mauermann weiter. Eine Waldatmosphäre sei also vorhanden. Anders als im Ruheforst ist es allerdings nicht möglich, sich anonym bestatten zu lassen. „Uns ist wichtig, dass die Verstorbenen nicht nur einen Platz, sondern auch einen Namen haben.“

Die Baumbestattung ist Ergebnis von Überlegungen des Friedhofsausschusses, wie sie die Friedhöfe weiterentwickeln und attraktiver machen können, so Michael Sommer. „Urnen- und Baum- sowie naturnahe Bestattungen sind generell ein großes Thema und hier auf dem Lambertifriedhof bietet sich der schöne, alte Baumbestand dafür an.“ Zudem nehme auch der Wunsch eines pflegeleichten Grabes für die Hinterbliebenen immer mehr zu. „Denn auch bei dieser Begräbnisform mietet man die Gräber für 30 Jahre.“ Und wer sich bereits im Vorfeld sicher ist, an welchem Baum er bestattet werden möchte, so Ausschussmitglied Anne Naber, „der kann sich auch im Vorfeld einen Platz reservieren. Wenn zum Beispiel der Partner bereits an einem bestimmten Baum liegt und man später zu ihm möchte, dann kann man sich im Vorfeld melden.“

7 Weitere Informationen zu Baumbestattungen gibt es auch über die Zentralrendantur in Dülmen, Tel. 02594/9124-0 oder über das Pfarrbüro St. Lamberti, das entsprechend weitervermittelt, Tel. 02541/ 7408050.

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