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Jürgen Goertz könnte sich vorstellen, neuen Trinkwasserspender künstlerisch zu gestalten

Zuwachs für „Konferenz der Elemente“?

coesfeld

Nein, Künstler Jürgen Goertz hätte nichts dagegen, wenn das Wasser im Brunnen seiner „Konferenz der Elemente“ auf dem Marktplatz künftig mit einer Filteranlage gereinigt würde, wie es die CDU-Fraktion mit Blick auf die Gesundheit der vor allem im Sommer zahlreich dort planschenden Kinder vorgeschlagen hat. Zwar thematisiert das Kunstwerk, wie mies der Mensch mit den natürlichen Ressourcen, zum Beispiel auch dem Wasser, umgeht, aber die Veränderung der Wasserqualität im Becken sei „nicht als herausragendes künstlerische Element eingeplant“, erfuhr Bürgermeisterin Eliza Diekmann von dem 82-Jährigen. Allerdings dürfe eine solche Filteranlage nicht einfach neben das Kunstwerk gestellt, sondern müsste unterirdisch (in der Marktgarage) realisiert werden, was sie deutlich teurer macht. Rund 112 000 Euro – Stand heute – hat die Verwaltung als Kosten für den Einbau ermittelt – und darin sind die laufenden Kosten und der Wegfall eines Parkplatzes in der Tiefgarage noch nicht eingerechnet.

Ob der Brunnen auf dem Markt für 112 000 Euro eine Filteranlage bekommen soll, bleibt umstritten. Der Kulturausschuss hat „Nein“ gesagt.

Und darum wurde der Antrag der CDU auch im Kulturausschuss, in den er zunächst verwiesen worden war, sehr kritisch diskutiert. „Wir wollen auch, dass unsere Kinder gesund bleiben, aber es gibt vielleicht bessere und günstigere Maßnahmen“, unterstrich Michael Heiming (SPD). Seiner Fraktion schwebt vor allem ein häufigerer Austausch des Brunnen-Wassers vor. „Haben wir das Geld? Ist das so wichtig?“, fragte Anneliese Häck (Aktiv für Coesfeld) angesichts der finanziellen Herausforderungen, vor denen die Stadt noch steht. Matthis Tasler (SPD) argumentierte, dass es hier auch um „ein Kunstwerk, nicht um eine Badestätte“ gehe. Trotzdem sei es ein Fakt, dass der Brunnen so genutzt werde, hielt Lars Vogel (CDU) dagegen.

„Wir wissen gar nicht, ob das Wasser überhaupt gesundheitsschädlich ist“, meinte Georg Veit (Pro Coesfeld). Bürgermeisterin Eliza Diekmann kündigte an, dass demnächst zur Klärung dieser Frage Wasserproben gezogen, untersucht und die Ergebnisse im Umwelt-Ausschuss präsentiert werden sollen.

Gabriele Lenz (CDU) konnte die Diskussion um die Kosten nicht nachvollziehen: „Es geht um die Gesundheit unserer Kinder. Und dafür müsste Geld da sein.“ Die Kosten dürften auch „kein Totschlagsargument“ sein, ergänzte ihr Fraktionskollege Lars Vogel, sonst wären ja neue Projekte gar nicht mehr möglich.

Eliza Diekmann hatte vorgeschlagen, mit der Bäder- und Parkhausgesellschaft über den Platz in der Tiefgarage zu verhandeln und die 112 000 Euro in die Haushaltsberatungen einzubringen. Das fand die CDU gut, nicht aber Diekmanns „Kleeblatt“-Bündnis. Mit neun zu fünf Stimmen wurde der Vorstoß im Kulturausschuss abgelehnt. Jetzt bleibt abzuwarten, wie die anderen Ausschüsse und der Rat entscheiden.

Jürgen Goertz hat der Stadt derweil ein anderes Angebot unterbreitet. Der Rat hat ja beschlossen, dass auf dem Markt eine Trinkwasserzapfstelle eingerichtet werden soll. Die, berichtete die Bürgermeisterin, könne er sich vorstellen, künstlerisch zu gestalten, so dass sie die „Konferenz der Elemente“ ergänzt. Diekmann: „Das fände ich einen spannenden Ansatz.“

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