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Viele Aktivitäten und Ziele rund um den Klimaschutz in Gescher

Fünf neue E-Ladestationen in Betrieb

Gescher

Mit dem Klimaschutz in Gescher geht’s voran. Sichtbares Beispiel dafür sind fünf neue E-Ladestationen, die zwischen November und Februar in Betrieb genommen worden sind. Bei Gesamtkosten von 67 000 Euro ist über die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen eine 80-prozentige Förderung erfolgt, erläuterte Klimaschutzmanager Christian Fleer bei der Übergabe der Station Inselstraße. Weitere Standorte sind: Huesker-Parkplatz, Borkener Damm, Freibad und Grüne Mitte Hochmoor. Betreiber der Stationen mit jeweils zweimal 22 kW Leistung sind die Stadtwerke Gescher, ausführende Firma ist Cut!Energy. Der Preis liegt bei vergleichsweise günstigen 39 Cent/kWh plus 99 Cent Transaktionsgebühr. E-Auto-Fahrer können die Karten großer Anbieter nutzen, aber auch spontanes Laden via QR-Code ist möglich.

Von Jürgen Schroer

Die letzte von fünf geförderten E-Ladestationen ist jetzt auf dem Parkplatz Inselstraße in Betrieb genommen worden. Im Bild (v.l.): Florian Okon (Stadt Gescher), Heinrich Brockherde (Geschäftsführer Cut!Energy), Bürgermeisterin Anne Kortüm, Klimaschutzmanager Christian Fleer und Stadtwerke-Chefin Ursula Boes. Foto: Foto: js

Das 2019 beschlossene Klimaschutzkonzept ist teilweise abgearbeitet, teilweise überholt, hatte Fleer zwei Tage zuvor im Ausschuss für Infrastruktur, Landwirtschaft und Umwelt (ILU) verdeutlicht. So sei im Konzept eine Reduzierung der Treibhausgase um 85 Prozent bis 2050 vorgegeben, mittlerweile gelte in NRW die Zielsetzung, bis 2045 CO2-neutral zu sein.

In seinem Sachstandsbericht ging Fleer auf Erreichtes, Geplantes und Ziele ein. Dazu zählt die Attraktivierung des Radverkehrs: Seit Juni 2022 ist Gescher Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte in NRW (AGFS) und nimmt an einer kreisweiten Verkehrsanalyse teil. Weitere Ansätze sind die Beteiligung am „Stadtradeln“ und die Schaffung von Mobilstationen.

In Arbeit ist ein Mobilitätskonzept, an dem sich bislang rund 800 Bürger online beteiligt haben. Erste Ergebnisse sollen im Mai präsentiert werden, für Juni ist ein öffentlicher Workshop geplant. Bei Gesamtkosten von 57 000 Euro macht die Förderung 20 900 Euro aus.

Zu CO2-Einsparungen tragen auch die Anschaffung von zwei Lastenrädern (Verleih über Stadtmarketing) und der Tausch des alten Verbrenners gegen ein E-Auto bei der Stadtverwaltung bei. Für E-Carsharing-Modelle gebe es Gespräche auf Kreisebene. Gute Resonanz, so Fleer, hätten Vorträge gefunden, etwa zum Thema Elektroauto oder zu Photovoltaik, Stromspeicher und Wärmepumpen. Kompensationszahlungen des Landes habe die Stadt für die Anschaffung von drei Pedelecs für das Rathaus und von intelligenten Zählern genutzt. Positive Effekte fürs Klima sollen auch die Beteiligung der Stadt Gescher am Projekt „ÖkoProfit“, die Installation einer PV-Anlage auf dem Rathausdach und die Umstellung der Heizzentrale an der Schule Hand in Hand auf Pellets bringen.

Als Ziele für die Zukunft definierte Fleer die Attraktivierung des ÖPNV, die Reaktivierung der Bahnlinie und die Einführung einer kommunalen Wärmeplanung und eines Energiemanagementsystems. Auch ein Energiesparmodell in den Schulen, Klimawochen im September und die Anerkennung als Fairtrade-Stadt stehen auf der Agenda.

„Da ist einiges in Bewegung, und das ist gut so“, stellte Günter Schültingkemper (CDU) fest. Die Frage des Ausschussvorsitzenden Wolfgang Brüggestrath (Grüne), ob eine Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes in Gescher sinnvoll sei, beantwortete Fleer mit einem klaren „Ja“.

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