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Gesamtschule fürchtet Einschränkungen

Gescher. Mit dem Raumprogramm für die sanierte Pankratiusschule sowie mit der Interimslösung während der Umbauarbeiten beschäftigen sich am Mittwoch (27. 3.) gemeinsam der Bildungs- sowie der Infrastrukturausschuss.

Florian Schütte

Die Pankratiusschule muss für die Sanierungsphase anderweitig untergebracht werden. In allen von der Stadtverwaltung bevorzugten Varianten ist eine Nutzung der Räumlichkeiten in der Gesamtschule für die Dauer von einem Jahr vorgesehen. Foto: Archiv

Während das Raumprogramm zwar „nicht in vollem Umfang den Idealvorstellungen einer Umsetzbarkeit der pädagogischen Arbeit“ entspricht, wie aus der Stellungnahme der Schulkonferenz der Pankratiusschule hervorgeht, könne man mit der ausgearbeiteten Kompromisslösung gut leben, ist Bürgermeister Thomas Kerkhoff überzeugt: „Alle Seiten haben ein Stück weit von ihren Wunschvorstellungen abgelassen.“

Für mehr Spannungen sorgt hingegen die geplante Interimslösung, die in allen von der Stadtverwaltung bevorzugten Varianten für ein Jahr eine Nutzung der Räume der Gesamtschule vorsieht. Sowohl deren Schulpflegschaft als auch die Schüler selbst sehen dies kritisch. Wie aus der Rückmeldung der Schulpflegschaft hervorgeht, sieht sie das „Konzept Gesamtschule gefährdet“. Es seien „Konflikte zwischen 5 bis 20 Jahre alten Schülern“ zu befürchten, ebenso ein Platzmangel sowie eingeschränkte Sicherheit für die Grundschüler auf dem Schulweg und ein „Imageverlust für beide Schulen“. In einem offenen Brief der zukünftigen Oberstufenschüler heißt es: „Unser Unterricht und die Möglichkeiten zu lernen werden also enorm eingeschränkt.“ Zudem befürchten die Gesamtschüler, dass aufgrund unterschiedlicher Pausenzeiten der Unterricht gegenseitig gestört werden könnte. Auch einen möglichen Imageverlust greifen die Schüler auf und lassen es fast wie eine Drohung klingen: „Wenn uns jemand fragt, wie unsere Oberstufe so ist oder war, werden wir ja nicht lügen, sondern auch von solchen Dingen erzählen, was zur Folge haben könnte, dass sich einige überlegen, ob sie ihr Kind wirklich auf diese Schule schicken wollen [...].“ Auch fragen sich die Schüler, wieso die Sanierung nicht – wie bei ihrer Gesamtschule – in Abschnitten erfolgt.

Bürgermeister Thomas Kerkhoff baut auf „gegenseitige Rücksichtnahme“ für dieses eine Jahr. Vor diesem zeitlichen Horizont sei „die räumliche Enge mehr als gut vertretbar“, erklärt Kerkhoff. „Wir versuchen natürlich, Lösungen zu finden, zum Beispiel über Regelungen von Pausenzeiten“, sagt der Verwaltungschef auf Nachfrage. „Die Frage ist doch: Kann es die Stadt verantworten, alternativ für eine Million Euro ein komplettes Container-Dorf zu errichten? Ich sage nein“, so Kerkhoff. Auch eine schrittweise Sanierung der Pankratiusschule sei nicht infrage gekommen, weil das Gebäude kaum abteilbar sei.

Von fünf ursprünglichen Lösungen ist neben Variante I (reine Containerlösung) auch Variante V (vollständige Nutzung der Gesamtschule + Container) aus organisatorischen Gründen seitens der Verwaltung verworfen worden. Bleiben Variante II (360 000 Euro): Gesamtschulnutzung + Container + Umzug zum Teilstandort Hochmoor, Variante III (134 000 Euro): wie Variante II + Nutzung sanierter Altbau und Variante IV (193 000 Euro): wie Variante III ohne Umzug nach Hochmoor. Aus Kostengründen bevorzugt die Verwaltung eine Umsetzung von Variante III oder IV. Wie die Interimslösung gestaltet wird, beraten die beiden Ausschüsse am Mittwoch ab 17 Uhr in öffentlicher Sitzung.

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