Frei zugänglicher Defibrillator am Firmengebäude von Shopmacher auf dem Campus
Lebensrettung leichtgemacht
Gescher (emk). Wie wichtig und lebensrettend ein frei zugänglicher Defibrillator am Firmengebäude von Shopmacher eCommerce GmbH & Co. KG sein kann (Am Campus 5), demonstrierten Jens Grotstabel und Martin Meier (beide Fa. 1A Medizintechnik GmbH aus Bocholt) in den Geschäftsräumen von Shopmacher. „Vor einem Jahr sind wir hier über dem Gesundheitszentrum Alamed eingezogen, von dem wir die Räume angemietet haben. Als wir mit der Idee an unseren Vermieter herantraten, einen Defibrillator vor dem Gebäude aufzustellen, haben wir seine und unsere Interessen zusammengeführt“, begrüßte Shopmacher-Geschäftsführer André Roitzsch die Teilnehmerrunde, zu der auch die Bürgermeisterkandidaten in Gescher eingeladen waren.
Grotstabel bezeichnete die öffentlich zugängliche Anbringung solcher Geräte als politisches Thema. In Bocholt sei das mit Hilfe des Bürgermeisters und der Kommune gelungen. Es ging ihm an diesem Abend nicht um den Verkauf, sondern vor allem um die Bewusstmachung der Wichtigkeit. „Es ist wichtig, dass diese lebensrettenden Geräte draußen aufgehängt werden und öffentlich für jeden zugänglich ist, damit er damit Leben retten kann“, so Grotstabel. Die Angst vor Zerstörung im Außenbereich sei typisch deutsch und unbegründet, ergänzte er. Eine Retter-App sei für den Kreis Borken ebenfalls im Aufbau. „Diese App alarmiert ausgebildete Rettungskräfte, schickt sie los und informiert sie, wo ein Defibrillator hängt“, so Grotstabel.
Einen Vorgeschmack auf die Schulung für alle Mitarbeiter des Hauses lieferte Meier mit seiner Vorführung, wie man das Gerät öffnet und wie man es wirkungsvoll einsetzt. Meier ist seit 20 Jahren außerdem als Rettungssanitäter unterwegs. „Ich möchte Ihnen die Angst davor nehmen. Pro Jahr sterben ca. 90 000 Menschen in Deutschland am Herztod. Wenn sie jemanden auf der Straße finden, was machen Sie da?“, fragte Meier in die Runde. Erst Ansprache, dann Atemkontrolle, die Notrufnummer 112 wählen und dann mit der Wiederbelebung beginnen. Der Automatische Elektrische Defibrillator (AED) sei sehr leicht zu bedienen, so Meier. „Das Gerät gibt genaues Feedback, ob sie die Herzdruckmassage richtig machen. Außerdem zeigt ein Metronom, in welchem Takt sie die Massage durchführen müssen. Das Gerät macht das solange, bis der Rettungsdienst da ist. Braucht der zehn Minuten, wissen Sie, was sie getan haben. Die Alternative wäre, nichts zu tun“, erklärte Meier.
„Es ist kein Hexenwerk. Es ist kinderleicht zu bedienen. Man muss nur die Hemmschwelle überwinden“, stellte eine Besucherin heraus. Zwischen 2000 und 3000 Euro koste so ein Gerät, je nach Ausstattung und Befestigungsmöglichkeiten im Außenbereich, antwortete Grotstabel auf eine weitere Frage aus der Runde.
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