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Sanierung der Trauerhalle in Hochmoor bald abgeschlossen

Standsicherheit dank Stahlhauben

Hochmoor

Noch müssen Trauerfeiern auf dem Friedhof Hochmoor vor einer unschönen Bauzaunkulisse abgehalten werden. Aber nicht mehr lange: In wenigen Wochen, vor Beginn der Sommerferien, wird die Sanierung der Trauerhalle abgeschlossen sein, sodass die Feiern dort wieder in einem würdigen Rahmen stattfinden können. „Wir sind froh, dass wir diese Lösung gefunden haben und umsetzen können“, sagte Bürgermeisterin Anne Kortüm beim Ortstermin. Zwischenzeitlich war ungewiss, ob sich die vor zwei Jahren stillgelegte Halle überhaupt erhalten lässt, weil das Ausmaß der Schäden an der Dachkonstruktion lange unklar war. Schließlich konnte über die Schreinerei Horst und ein Ingenieurbüro in Ramsdorf doch noch ein Sanierungskonzept auf den Weg gebracht werden, das für rund 60 000 Euro die „Rettung“ der Trauerhalle ermöglicht. „Hartnäckigkeit zahlt sich manchmal aus, auch wenn’s etwas länger gedauert hat“, meinte die Verwaltungschefin.

Von Jürgen Schroer

Bis zu den Sommerferien soll die Sanierung der Trauerhalle in Hochmoor abgeschlossen sein. Im Bild (v.l.): Franz-Josef Horst (oben auf dem Gerüst), Klaus Vöcker (Stadt Gescher), Bürgermeisterin Anne Kortüm und Horst-Mitarbeiter Thomas Kloster. Foto: Foto: Jürgen Schroer

Seit Mitte der 70er Jahre besteht die Trauerhalle, an der vor längerer Zeit die Glasfassade erneuert werden musste. Ungleich gravierender waren die Schäden, die Bauhofmitarbeiter im Frühjahr 2021 feststellten. Die Holzbinder, die das Dach tragen, waren im Fußbereich angefault. Auch die Betonfundamente wiesen Schäden auf. Vor diesem Hintergrund meldeten Statiker Bedenken an, was die Standsicherheit des Gebäudes betrifft. Folgerichtig wurde die Halle stillgelegt. Dann war guter Rat teuer, denn nach ersten Aussagen von Fachleuten gab es kaum Chancen für eine Sanierung. Auf Abriss und Neubau wollte sich die Verwaltung aber nicht einlassen, denn das hätte hohe Kosten bedeutet, die voll auf die Friedhofsgebühren durchgeschlagen wären. Die Lösungssuche zog sich hin, bis Franz-Josef Horst in Verbindung mit dem Büro Rabenseifner (Ramsdorf) ein plausibles Konzept vorlegte.

Glücklicherweise war die Dachkonstruktion oberhalb des Fußbereiches nicht angefault. So konnte – nach einer Komplettsanierung der Betonfundamente – der angefaulte Bereich der Holzbinder durch Stahlhauben, vorgefertigt bei Elsing-Brüning, ersetzt werden. Alle neun Träger der Dachkonstruktion sind mittlerweile auf diese Weise saniert worden und erfüllen die statischen Anforderungen. „Da muss nur noch angepflastert werden“, erläutert Vöcker und deutet auf den Bereich rund um einen Betonsockel.

Auch drinnen gehen die Arbeiten voran. Hier werden zurzeit die Isolierung und die Unterkonstruktion für die Dachpaneele angebracht. Auch die Seitenverkleidung und Anstriche sind noch zu machen. Außerdem stehen die Installation der Beleuchtung und der Wiedereinbau der Lautsprecher auf der To-do-Liste. Im Eingangsbereich zur Trauerhalle sind einige Fliesen beschädigt, für die Ersatz gefunden werden muss. Bis zum Beginn der Sommerferien wollen die Handwerker fertig sein.

Der Erhalt der Trauerhalle sei für Hochmoor sicherlich eine gute Sache, stellte Bürgermeisterin Anne Kortüm fest. Wie wichtig den Hochmooranern dieses Gebäude sei, lasse sich auch daran ablesen, dass Ehrenamtliche aus dem Ort an einem Samstag vor Ostern bei der Demontage der alten Hallendecke geholfen hätten.

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