Fensterbau Vogt GmbH produziert für Bentley-Gebäude und hofft auf Erweiterung
Holtwicker Wertarbeit für Auto-Nobelmarke
Holtwick. Der erste Lkw mit 80 Fenstern geht heute auf die Reise. Drei weitere werden in Kürze folgen – alle mit dem Ziel Crewe im Westen Englands. „Unser Montage-Team folgt im Oktober“, kündigt Christoph Vogt an – bestehend aus Mitarbeitern, die den Weg schon kennen: Zum zweiten Mal nach 2016 stattet das Holtwicker Unternehmen Vogt Fensterbau GmbH die Auto-Nobelmarke Bentley für den Bau eines Verwaltungsgebäudes aus.
Der Folgeauftrag macht Vogt und seine rund 60-köpfige Mannschaft stolz, zeigt es doch, wie zufrieden die Verantwortlichen und der europaweit tätige Bauträger mit der Qualität aus dem Handwerkerdorf sind. „Das neue Gebäude wird baugleich zu dem aus 2016 entstehen“, erklärt Vogt – erneut sind es also rund 260 Kunststofffenster mit einer Aluminium-Deckschale, die für das Großprojekt hergestellt werden müssen – passend zur Außenfassade, die ebenfalls mit Aluminium verkleidet wird. Die Produktion dafür läuft zurzeit auf Hochtouren. Ursprünglich sollte der Bau schon früher über die Bühne gehen. „Erst stand das Projekt wegen des Brexit auf wackeligen Füßen, dann kam Corona“, sagt Vogt. „Aber jetzt wird es etwas.“ Weil die Wirtschaftsunion mit Großbritannien noch bis Ende des Jahres bestehe, gebe es im Hinblick auf den Brexit keine Probleme.
Das sechs- bis achtköpfige Team, das sich ab Oktober vor Ort um den Einbau kümmern wird, kennt sich bereits aus. „Diese Mitarbeiter waren 2016 auch schon dort“, berichtet der Firmenchef. Auch die Projektleitung liegt wie vor vier Jahren in den bewährten Händen von Christian Roling. Knapp 70 000 Einwohner zählt die Stadt Crewe, die in der Grafschaft Cheshire rund 45 Kilometer südwestlich von Manchester liegt. Etwa vier Wochen werden die Handwerker vor Ort tätig sein, aufgeteilt in zweimal zwei Wochen mit vier Tagen Pause dazwischen.
Ein bisschen Stolz und Spannung schwinge da natürlich mit, gibt Christoph Vogt zu. „Wir machen viele Projekte, vom normalen Einfamilienhaus bis zu großen Objektbauten, unter anderem auch für die Kurklinik auf Norderney“, erklärt er. „Aber so ein Auftrag im Ausland ist immer etwas Besonderes.“ Zumal es sich bei Bentley um den offiziellen Hoflieferanten der britischen Königsfamilie handelt.
Was ihm aber zunehmend Sorge bereitet, sind die Kapazitäten, mit denen sein Unternehmen längst an die Grenzen gekommen ist. „Wir platzen an diesem Standort aus allen Nähten“, macht Vogt auf ein Problem aufmerksam, das ihn schon seit einigen Jahren beschäftigt. Denn die Auftragslage sei sehr gut, die Perspektive in der Nachfolge ebenfalls – was aber bisher fehle, sei die Erweiterungsmöglichkeit. „Leider hat es die Gemeinde bisher nicht geschafft, uns die Fläche dafür zu Verfügung zu stellen“, bedauert der Holtwicker, der 2004 die Firma Terkuhlen in Horstmar übernommen und den Firmensitz 2009 ins Handwerkerdorf verlegt hat – damals mit 25 Mitarbeitern. Mittlerweile sind 60 Angestellte tätig, wofür die 4500 Quadratmeter Betriebsgelände allerdings nicht mehr ausreichen. „Wir brauchen diese Erweiterung“, sagt Vogt, der den Blick auch auf Nachbarkommunen richtet. „Sonst müssen wir uns Gedanken machen.“
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