1. www.azonline.de
  2. >
  3. Lokales
  4. >
  5. Rosendahl
  6. >
  7. Waggons wieder in die Spur bringen

  8. >

Sanierungsarbeiten sind erforderlich – die Idee, dass die Jugendarbeit in Wagen einzieht, lässt sich nicht realisieren

Waggons wieder in die Spur bringen

Darfeld

Unübersehbar sind mittlerweile die Rostflecken, die sich über die beiden Eisenbahnwaggons im Bahnhof Darfeld strecken. Vor rund acht Jahren rollten sie in den Bahnhof ein, um als Fläche für Ausstellungen und netten Hingucker auf dem mittlerweile deutlich aufgewerteten Gelände zu dienen. Jetzt wird es Zeit für Sanierungsarbeiten. „Der Rost hat sich mittlerweile über den Dächern und an den Seiten ausgebreitet“, berichtet Rolf van Deenen, Erster Vorsitzender des Heimatvereins Darfeld. Zwischenzeitlich kam der Gedanke auf, dass die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) die Waggons als dauerhafte Bleibe nutze könnte. Aus verschiedenen Gründen ist das allerdings nicht möglich. Dafür hat die Verwaltung aber nun eine andere Lösung ins Auge gefasst.

Von Leon Seyock

Seit rund acht Jahren zieren zwei Eisenbahn-Waggons den Bahnhof Darfeld. Im Sommer sollen diese saniert werden. Zwischenzeitlich kam die Idee auf, dass im Anschluss die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) dort einziehen könnte. Das lässt sich zwar nicht realisieren, dafür ist aber eine andere Lösung in Sicht. Foto: Martina Hegemann

„Wenn die Sonne höher steht und es wärmer wird, geht es los“, kündigt van Deenen die Sanierungsarbeiten an. In den Sommermonaten sollen beide Waggons eingerüstet werden. Mit den Arbeiten soll eine Fachfirma beauftragt werden, die den alten Personenwagen einen neuen Anstrich verpassen wird. Van Deenen: „Wir vom Heimatverein werden die nötigen Vor- und Nacharbeiten dafür erledigen.“ Um für die Maßnahme einen Zuschuss zu bekommen, hat Erich Gottheil im September einen Antrag für Gelder aus dem Förderprogramm „Verkehrshistorische Kulturgüter“ gestellt – mit Erfolg. „Wir freuen uns, dass der Antrag vor wenigen Wochen bewilligt wurde“, sagt Gottheil auf Nachfrage. Dabei handele es sich um eine 68-prozentige Förderung. Neben einem Eigenanteil des Heimatvereins freuen sich die Initiatoren der Aktion auch über Zuschüsse von der Gemeinde Rosendahl, der Bürgerstiftung und der Sparkasse. „Damit können die Waggons für die nächsten zehn Jahre wieder gut in Schuss gebracht werden“, freut sich Gottheil.

Genutzt werden sollen diese – wie bisher auch – als Ausstellungsfläche. Zuletzt hatten beim Ostermarkt einige Händler darin ihre Waren präsentiert. „Wir haben sogar schon eine konkrete Anfrage für eine Ausstellung im frühen Herbst“, blickt Rolf van Deenen voraus.

Für Gruppentreffen könnte die OKJA die Waggons nutzen, um endlich auch in Darfeld eine dauerhafte Unterkunft zu haben – dieser Gedanke kam vor allem Ende 2022 noch einmal wieder auf. Doch das Nutzungskonzept, das damals bei Anschaffung der Waggons beschlossen wurde, gebe das nicht her. „Es wurde klar deklariert, dass darin nur Ausstellungen stattfinden sollen“, klärt Gottheil auf. Gegenstand des Bauantrages, der seinerzeit gestellt werden musste, war ein „Ausstellungsobjekt“, das man sich in Form der Waggons in den Bahnhof holen wollte. Hinzukommt, dass es einen hohen Aufwand bedürfe, wenn die Waggons für dauerhafte Nutzungen hergerichtet werden sollten. „Da müsste man richtig investieren“, so Gottheil.

Dennoch soll die Jugendarbeit auch in Darfeld eine dauerhafte Bleibe bekommen. „Wir haben eine Lösung ins Auge gefasst“, informiert Bürgermeister Christoph Gottheil auf AZ-Nachfrage. Ursprünglich war geplant, die alten Umkleiden inklusive Versammlungsraum von Turo Darfeld abzureißen. „Wir sind zunächst davon ausgegangen, dass der Abriss Voraussetzung für die Förderzusage für das Dorfgemeinschaftshaus sei. Auf Anfrage hat der Fördergeldgeber vor ein paar Wochen mitgeteilt, dass dem nicht so ist“, so Gottheil. Daher plane die Gemeinde nach Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses nur einen Teilabriss der Bestandsimmobilie, sodass die OKJA mittelfristig in das ehemalige Vereinsheim einziehen kann. Eine konkrete Zeitplanung gebe es noch nicht. Verwaltung und Politik jedenfalls halten laut Gottheil das Vorgehen „für eine sinnvolle Lösung“.

Startseite
ANZEIGE