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Brand auf verlassenem Tanker auf dem Dortmund-Ems-Kanal

Geisterschiff gibt Rauchzeichen

Lüdinghausen

Mit 45 Einsatzkräften und sieben Einsatzwagen der Löschzüge Lüdinghausen und Seppenrade ist die Feuerwehr am Montagmorgen zum Dortmund-Ems-Kanal ausgerückt. Auf dem Geisterschiff, das dort seit eineinhalb Jahren liegt, war ein Feuer mit großer Rauchentwicklung ausgebrochen.

Ann-Christin Frank

Schiffsbrand auf dem Dortmund-Ems-Kanal in Lüdinghausen Foto: acf

Bei einer der üblichen Kontrollen rund um den verlassenen Tanker Inka, der schon seit über eineinhalb Jahren verlassen auf dem Dortmund-Ems-Kanal im Bereich der Seppenrader Bauerschaft Tetekum liegt, hat Uwe Rosenthal, örtlicher Dienststellenleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Westdeutsche Kanäle am Montagmorgen Rauchentwicklung im Bug-Bereich des Schiffes bemerkt und umgehend die Feuerwehr verständigt. Diese rückte gegen 10 Uhr aufgrund der unklaren Sachlage gleich mit 45 Einsatzkräften und sieben Einsatzwagen der Löschzüge Lüdinghausen und Seppenrade aus.

Vor Ort verschafften sich die Einsatzkräfte einen Überblick und fuhren aufgrund der Größe des langen Tankers dazu auch die Leiter aus. Das Feuer lokalisierten die Einsatzkräfte dann im Bugstrahlraum, ein Maschinenraum, der sich unter Deck des Vorschiffes befindet. „Darin befindet sich die Antriebsanlage für das Querruder vorne am Schiff“, erklärt Jürgen Lange von der Wasserschutzpolizei Datteln, die ebenfalls vor Ort war. Eben dieser Bugstrahlraum war vom WSA-Dienststellenleiter mehrfach mit Schrauben und einer Kette gesichert worden. Doch diese Sicherung war nun nicht mehr vorhanden, sodass man davon ausgehen müsse, dass diese gewaltsam etwa mit einer Schleifhexe aufgebrochen worden sein, informiert Timo Freitag, Fachgebietsleiter vom WSA Westdeutsche Kanäle auf Anfrage der Westfälischen Nachrichten.

„Die Feuerwehr konnte die Flammen im vorderen Teil des Schiffes trotz starker Rauchentwicklung relativ schnell löschen. Personen wurden bei dem Einsatz nicht verletzt“, informiert die Pressestelle der Polizei Duisburg, die mit der dazugehörigen Wasserschutzpolizei für die schiffbaren Wasserstraßen in Nordrhein-Westfalen zuständig ist. Das zentrale Kriminalkommissariat der Wasserschutzpolizei in Duisburg habe die weiteren Ermittlungen aufgenommen, um die Brandursache zu klären, heißt es weiter. Bereits zum sechsten Mal sei es auf dem Tankmotorschiff zu Sachbeschädigungen gekommen.

Das WSA-Team versucht nach wie vor, den Eigentümer ausfindig zu machen. Das gestaltet sich laut Freitag schwierig, weil „sämtliche Post bisher zurückgekommen ist und damit eine Rechtsgrundlage fehlt, das Schiff einfach so abzutransportieren“.

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