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Menschen mit und ohne Behinderung bei Kundgebung

Haus Hall zeigt Flagge

Kreis Coesfeld. „Ich bin hier. Nehmt mich wahr. Nehmt mich ernst – das ist das Anliegen unserer Betreuten zum Bundesteilhabegesetz“, sagt Simone Neiteler von den Werkstätten Haus Hall. Sie war dabei, als 122 Haus Haller Mitarbeiter, Betreute und Angehörige in drei Bussen zur Kundgebung nach Berlin starteten. Mit Trillerpfeifen, Plakaten und Transparenten brachte dort die Gruppe ihre Sorge zum Ausdruck, dass das Gesetz für Menschen mit Behinderung vieles schwieriger machen könnte.

Allgemeine Zeitung

Gelbe Käppis waren das Erkennungszeichen der Haus Haller Gruppe, die in Berlin gegen das geplante Bundesteilhabegesetz demonstrierte. Foto: az

„Unsere Bewohner sind begeistert für sich eingetreten“, erklärt Rita Ehling, Betreuerin in der Marienburg Coesfeld, „für sie war es ein besonderes Erlebnis, zwischen Reichstagsgebäude und Kanzleramt ihr Anliegen hörbar und sichtbar zu machen“. Zum Beispiel die Sorge, dass Menschen mit Behinderung durch das neue Gesetz in Pflege-Einrichtungen abgeschoben werden könnten, sei sehr präsent gewesen, so Thomas Bröcheler, Direktor der Stiftung Haus Hall. „Unseren Bewohnern und Betreuten war klar: Wir stehen hier für unsere Rechte. Für uns soll das Gesetz gut funktionieren und auf keinen Fall etwas verschlechtern.“ Darum müsse es in vielen Punkten überdacht und nachgebessert werden. Sechs Kernforderungen dazu wurden im Rahmen der Kundgebung an MdB Mechthild Rawert vom Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales übergeben.

Unter dem Motto „Teilhabe – jetzt erst Recht“ hatten die Bundesverbände Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, Evangelische Behindertenhilfe und Anthroposophisches Sozialwesen die Kundgebung organisiert. Zeitgleich mit der Gesetzesanhörung im Bundestag kamen Menschen mit Behinderung, Angehörige und Vertreter der Fachverbände mit ihrer Kritik zu Wort. Das Fazit von Rita Ehling: „Der Tag war für uns ein tolles Gemeinschaftserlebnis, auch weil wir zusammen mit vielen Menschen aus ganz Deutschland unseren Protest gezeigt haben.“

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