Kreis Coesfeld
Kandidatenfrage bleibt spannend
Kreis Coesfeld. Zwei Landratskandidaten stehen bereits fest, die bei den Wahlen im September 2020 antreten wollen: Der jetzige Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (Darup) möchte gerne seine Arbeit fortsetzen und findet vom CDU-Vorstand volle Unterstützung. Die SPD hat mit Hermann-Josef Vogt aus Coesfeld einen Kandidaten gefunden (wir berichteten), den sie ins Rennen schicken will.
Und die anderen Parteien? Es herrscht noch die große Unentschlossenheit, wie eine Umfrage unserer Zeitung bei den Parteien ergab, die im Kreistag vertreten sind. „Wir sind noch in der Diskussion, alles ist offen“, sagt Dr. Anne-Monika Spallek, Sprecherin der Kreis-Grünen. Fest steht aber, dass die Grünen von einer Ausschreibung des lukrativen Jobs absehen – extern soll demnach kein geeigneter Verwaltungsfachmann gesucht werden. „Ansonsten stehen Gespräche an, nach den Ferien sehen wir weiter“, sagt Spallek. Offen sei, ob die Grünen den SPD-Kandidaten unterstützen, so wie bei den letzten Wahlen, als Carsten Rampe von den Sozialdemokraten antrat. Oder ob es ein eigener Kandidat werden soll.
Bei der FDP gibt es „erste Überlegungen, aber noch nichts Konkretes“, erteilt Kreisvorsitzender Henning Höne Auskunft. Zum Ende des Jahres ist eine Entscheidung geplant.
Für die UWG steht zumindest fest, dass sie keinen eigenen Kandidaten aufstellt. „Ob die UWG einen Kandidaten unterstützt oder oder gar keine Empfehlung ausspricht, entscheiden die Mitglieder in ihrer Versammlung“, erklärt Heinz Jürgen Lunemann. Auch bei der Familien-Partei ist klar, dass sie keinen eigenen Kandidaten stellen will; die Linken beraten sich noch.
Aber auch bei CDU und SPD stehen die Türen noch offen für weitere Interessenten. Entschieden wird dann in den jeweiligen Nominierungsversammlungen, wer tatsächlich zur Wahl antritt.
Und: Grundsätzlich kann jeder Interessierte als Einzelbewerber antreten. Voraussetzungen: Mindestens 23 Jahre alt, Hauptwohnsitz in Deutschland, die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines anderen EU-Landes. Größte Hürde für Einzelbewerber sind zunächst die Unterstützerunterschriften, die der Bewerber sammeln muss. Fünfmal so viele wie der Kreistag Mitglieder hat.
Eine Rolle spielt auch die Frage der Stichwahl, die es erstmals seit 2009 in NRW bei den Kommunalwahlen am 13. September 2020 nicht mehr geben soll. SPD und Grüne halten von der Abschaffung nichts. Die Opposition in NRW ist dagegen vor den Verfassungsgerichtshof in Münster gezogen.
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