Ehrenamtskoordinatorin über neue Projekte
App soll Aktive besser vernetzen
Sendenhorst
Seit Ende 2020 ist Anne-Katrin Schulte als Ehrenamtskoordinatorin bei der Stadt beschäftigt. Im Sozialausschuss zog sie ein erstes Fazit und stellte neue Projekte vor. Unter anderem soll im nächsten Monat die Ehrenamts-App „Volumap“ an den Start gehen und Aktive besser vernetzen.
Für manche Ideen hat Corona ihr wenig Spielraum gelassen. Dafür sind auf die Schnelle andere Angebote umgesetzt worden, um gerade älteren, einsamen Menschen in dieser Krise beizustehen. Über ihr erstes halbes Jahr als städtische Ehrenamtskoordinatorin berichtete Anne-Katrin Schulte im Ausschuss für Generationen, Soziales, Gesundheit und Sport.
Sie habe sich von Beginn an gut aufgenommen und unterstützt gefühlt, erklärte die vierfache Mutter, die zuvor als Sozialpädagogin in Münster tätig gewesen ist. Ihr erstes Ziel sei es gewesen, die Menschen und Gegebenheiten in Sendenhorst kennenzulernen. „Mein Plan war, dass ich eigentlich keinen hatte“, erklärte sie mit einem Schmunzeln. Sie wollte zunächst allen ein offenes Ohr anbieten und herausfinden, an welchen Stellen sie Hilfestellung leisten kann. Dabei befinde sie sich auch jetzt, das habe Corona eben mit sich gebracht, oftmals immer noch in der Kontaktanbahnung. Persönliche Gespräche gestalteten sich schlicht schwierig.
Sozialer Isolation begegnen
Apropos „offenes Ohr“: Diesen Namen trug dann auch ein Projekt, das Schulte in Kooperation mit der Heinrich-und-Rita-Laumann-Stiftung sowie der Caritas-Konferenz der Kirchengemeinde St. Martinus und Ludgerus umgesetzt hat. An mehreren Tagen in der Woche können Bürgerinnen und Bürger diesen Telefonanschluss anrufen und sich mit jemandem unterhalten, um Einsamkeit und sozialer Isolation zu begegnen. Damit sind zwei haupt- und und eine Reihe ehrenamtlich Tätige betraut. Man wolle das Angebot noch bekannter machen, führte Schulte aus, die sich sehr darüber freute, dass der Kreis Interesse an dem Telefonprojekt angemeldet habe und alle Kommunen zu einem Austausch darüber einladen wolle.
Angebote wie einen Einkaufsdienst für Senioren oder die Begleitung zum Impfzentrum in Ennigerloh seien zunächst schleppend angelaufen, dann aber doch nachgefragt worden.
Was nun zeitnah ansteht, ist die Einführung der Ehrenamts-App „Volumap“. Die war einst von einem Start-up entwickelt worden, um spontane Hilfen, zum Beispiel nach einem Brand oder einer Überflutung, besser koordinieren zu können, berichtete Schulte. Einen Schritt weitergedacht, soll die App aber auch als Plattform zum Austausch und für ein längerfristiges Engagement dienen. Sprich: Vereine könnten ihre Mitglieder über die App zum einen zu internen Versammlungen einladen, zum anderen aber auch die Öffentlichkeit über eine Aktion informieren, bei der noch Hilfe gebraucht wird.
Anne-Katrin Schulte
Um Missbrauch zu verhindern, werde die Verwaltung der Inhalte bei der Kommune angesiedelt. Gruppen könnten nach vorheriger Registrierung dann ihre Events posten und andere zur Beteiligung einladen. Der Gedanke sei, durch den digitalen Zugang auch verstärkt Jüngere anzusprechen. „Die haben ihr Handy heute ja immer dabei“, so Schulte.
Karina Benjilany (SPD) regte an, das Angebot doch möglichst mehrsprachig aufzubauen, um auch den Menschen mit Fluchthintergrund in der Stadt einen besseren Zugang zu ermöglichen. Das nahm Anne-Katrin Schulte als gute Idee auf. Es sei ohnehin ihr Bestreben, auch die „integrative Kraft des Ehrenamtes zu nutzen“.
Sprechstunde für ehrenamtlich Tätige
Die schon länger geplante regelmäßige Sprechstunde der Koordinatorin für ehrenamtlich Tätige oder daran Interessierte war wegen der Corona-Pandemie bislang nicht realisiert worden. Damit soll es nun aber ab Juni losgehen. Die einstündige Sprechstunde soll im monatlichen Wechsel im Sendenhorster Rathaus und in der Verwaltungsnebenstelle in Albersloh stattfinden – bis auf Weiteres nach vorheriger Terminvereinbarung.
Zudem plant die Koordinatorin eine Dankeschön-Aktion für Ehrenamtliche, um deren Engagement auch öffentlich anzuerkennen. Diese ist für die zweite Jahreshälfte angedacht, voraussichtlich in kleinerem Rahmen. Für das Jahr 2022 wird eine größere Veranstaltung geplant, die dann regelmäßig jährlich stattfinden soll.
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