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Ina Lehmann und Linda Dallmann zu Besuch in Billerbeck / Krause: „Für die Mädchen ein super Erlebnis“

Bundesliga-Tricks im Fußballcamp

Billerbeck. Leicht in die Hocke gehend balanciert Ina Lehmann den Ball auf ihrer Stirn, lässt ihn ihren Nasenrücken herunterrollen und gibt ihm einen Kuss. Dann führt sie den Ball über ihren Rücken zurück auf das Spielfeld. „Da sag noch einmal jemand, ich könnte keine Tricks“, ruft die 27-jährige Bundesligaspielerin von der SG Essen lachend und erntet Szenenapplaus von den vielen jungen Spielerinnen, die staunend um sie herumstehen.

Michael Oer

Gruppenbild zum Abschluss des Fußballcamps: Professionell aufgestellt von Fußballtrainer Jotis Grigoriadis (2. v. r.) posieren die Mädchen für ein Mannschaftsfoto mit den Bundesligaspielerinnen (in rot l. und r.) Linda Dallmann und Ina Lehmann. Fotos: Michael Oer Foto: az

Für 45 Mädchen zwischen neun und 14 Jahren ist der Besuch von Lehmann und ihrer Vereinskollegin und Nationalspielerin Linda Dallmann (22) der Höhepunkt und Abschluss einer ereignisreichen Woche.

Seit Dienstag nahmen sie am ersten Frauen-Fußballcamp des DJK-VfL Billerbeck teil, das der Verein in der Zusammenarbeit mit der Fußballschule Hattrick angeboten hatte. Deren Leiter Markus Högner, seit einigen Jahren in Billerbeck beheimatet und Co-Trainer der Frauen Nationalmannschaft, holte am letzten Tag die beiden Spielerinnen dazu, ganz zur Freude auch von Mädchenfußball-Koordinatorin Martina Krause: „Ich habe gemerkt, dass wieder etwas Schwung und eine neue Motivation bei uns in den Mädchenfußball kommen muss, deswegen war mein größter Wunsch auch so ein Camp“, sagt Krause, „dass die beiden jetzt hier vorbeikommen, ist für die Mädchen natürlich zusätzlich ein super Erlebnis.“

Das Camp möchte Krause auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholen, ein Termin stehe aber noch nicht fest.

Bei Jotis Grigoriadis stößt Krause mit ihrem Wunsch definitiv auf offene Ohren. Der A-Lizenztrainer gehört zum Team der Fußballschule und hat deutschlandweit schon über 100 Camps durchgeführt, dabei auch einige spätere Fußballprofis betreut. Eine Frauenmannschaft war aber zuvor nicht dabei: „Das ist sensationell, was für eine Bereitschaft und einen Ehrgeiz die zeigen. Die sind noch viel motivierter als die Jungs.“

Herausstellen wolle er da eigentlich niemanden, sagt Grigoriadis, holt dann aber doch Paulina Hövener hinzu, die ihm besonders aufgefallen sei. Dabei spielt die 14-Jährige erst seit vier Jahren Fußball und war vorher beim Ballett und beim Trampolin. „Zum Fußball wollte ich dann, weil das viele Mädchen aus meiner Klasse spielen“, sagt Paulina und mutmaßt, woher ihr Talent kommen könnte: „Ich bin auch über mehrere Ecken mit Ina Lehmann verwandt.“

Lehmann, geborene Mester, kommt nämlich ursprünglich aus Osterwick und freut sich immer wieder, nach Hause zu kommen. Viel Zeit für einen Heimatbesuch hat sie an diesem Freitag nicht, schließlich müssen sie und Dallmann um fünf Uhr schon wieder in Essen beim Training sein.

Spaß gemacht hat ihr die Stippvisite beim Camp aber allemal: „Ich bin überrascht, wie aufgeweckt die alle sind. Bei mir war das früher anders, ich wollte den Ball haben und sonst nichts.“ Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen.

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