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Horst Launert geht in seinem Engagement beim DJK-VfL Billerbeck voll auf

Der Sportplatz ist sein zweites Zuhause

Billerbeck

Für ihn ist es ein typischer Dienstagabend. Während die D2 des DJK-VfL Billerbeck beim Kreisspiel den Ball laufen lässt, bereitet Horst Launert mit Hütchen ausgerüstet die Trainingsformen vor. „Der Sportplatz ist mein zweites Zuhause“, huscht ihm ein breites Grinsen durch das Gesicht. Nahezu jeden Tag in der Woche verbringt er am Helker Berg. „Ich kann gar nicht mehr anders“, lacht er. Inzwischen hat er die Übung vollständig abgesteckt und seine Jungs zusammengetrommelt. „Wenn du mit dem Herzen dabei bist, dann lässt dich der Fußball einfach nicht mehr los“, strahlt Launert übers ganze Gesicht, während die jungen Kicker die von ihm vorgegebene Passübung verinnerlichen. In seiner Rolle als Trainer geht der 70-Jährige nach wie vor voll auf.

Von Leon Eggemann

Mittendrin im Geschehen: Horst Launert ist nach jahrzehntelanger Tätigkeit bei den Sportfreunden Bulmke in Gelsenkirchen nun beim DJK-VfL Billerbeck aktiv. Als Trainer der D2 und bei den Walking Footballern geht der 70-Jährige in seiner Leidenschaft voll auf. Foto: Foto: Leon Eggemann

Dabei beginnt seine ehrenamtliche Reise nicht in der Domstadt. 1953 wurde er in Gelsenkirchen geboren. „Die Liebe zum Fußball habe ich schnell entwickelt“, erinnert sich Launert. Zunächst trat er beim FC Homberg vor den Ball, ehe er 1971 sein Herz an die Sportfreunde Bulmke verlor. „Der Verein war mein Leben“, schaut der Gelsenkirchener zurück. Bei den Sportfreunden mischte er nicht nur in der ersten Mannschaft mit, unter anderem als Vorsitzender prägte er jahrzehntelang die Vereinsstruktur – und erhielt vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen für dieses Engagement eine Auszeichnung. Besonders bemerkenswert: Hatte die zweite Mannschaft Not am Mann, stellte sich Launert auch noch mit Anfang 60 als Torwart zwischen die Pfosten.

Inzwischen lebt er seit elf Jahren in Billerbeck – in der Nähe von Kindern und Enkeln. „2017 habe ich dann meine Ämter in Bulmke niedergelegt“, erzählt der quietschfidele Senior. So ganz ohne seine große Leidenschaft ging es aber nicht: „Also ist für mich im gleichen Jahr die Sonne bei dem DJK-VfL Billerbeck aufgegangen!“ Nicht zuletzt, da die Enkel selbst bei den Blau-Weißen mit dem Fußballspielen begannen. „Da wurde ich dann automatisch mitgezogen“, schmunzelt der Großvater. Zunächst hat er seine Enkel selbst trainiert. Inzwischen haben sich diese aber zum Ju Jutsu umorientiert. „Opa ist aber dem Fußball treu geblieben“, betont Launert.

Eine Entscheidung, die er zu 0,0 Prozent bereut. „Es macht mir immer noch eine riesige Freude, mit den Jungs zu arbeiten. Meine Erfahrung gebe ich gerne weiter“, gerät er mit funkelnden Augen ins Schwärmen. Diese Begeisterung überträgt sich auf dem Platz: Immerhin thront die D2 der Domstädter aktuell an der Tabellenspitze. „Jetzt wollen wir die Meisterschaft holen“, ist das Ziel von Team und Trainer eindeutig. Im nächsten Jahr soll dann gemeinsam in der C-Jugend angegriffen werden – seine Trainerlaufbahn will Launert jedenfalls noch nicht beenden.

Dabei ist er derzeit sogar in Doppelfunktion tätig. Auch bei den Walking Footballern des DJK-VfL hat er eine tragende Rolle inne. Mit Andreas Geilmann bildet Launert das Trainerduo. „Da sind gestandene Spieler, die aus Spaß am Fußball zurück zum Sportplatz kommen. Das ist fantastisch“, hat auch den 70-Jährigen das Gehfußball-Fieber gepackt. Dazu gesellt sich ein „Donnerstagstreff“, der regelmäßig die Billerbecker Sporthalle unsicher macht.

Eine vollgepackte Woche also – und dabei soll es bitte auch bleiben: „Solange ich gesund und munter bin“, lacht Launert. Zumal er um die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements weiß. „Es braucht Helfer, die sich einsetzen, um das Vereinsleben aufrecht zu erhalten“, macht er deutlich. Das kommt ihm und seiner Leidenschaft sehr gelegen. Denn: „Ohne Fußball, ohne Sport geht es einfach nicht. Das ist für mich Freude pur!“

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