Fußball: Philipp Daldrup übernimmt mit Steffen Schudy beim VfL Billerbeck
„Pepe“ in schwieriger Mission
Billerbeck
Wegducken ist nicht sein Ding. In dieser schwierigen Situation packt er an für seinen Heimatverein – auch wenn der Posten eines Cheftrainers nie sein Plan war. „Dafür bin ich beruflich und familiär zu sehr eingebunden“, sagt Philipp Daldrup. Dennoch wird er für gut vier Monate eine Ausnahme machen: Gemeinsam mit Steffen Schudy will der 38-Jährige versuchen, den VfL Billerbeck zum Bezirksliga-Klassenerhalt zu führen.
Es sollte sein letztes halbes Jahr auf dem Feld werden, das stand für Daldrup schon vorher fest. Jetzt wird er es in einer neuen Rolle angehen, denn nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Thorsten Heinrich benötigt der VfL kurzfristig eine andere Lösung. „Die Mannschaft steht dahinter, und wir haben Lust darauf“, betont er. „Also packen wir es an.“
Wobei ihm bewusst ist, dass die Mission einfacher sein könnte. Zwölf Punkte aus 15 Spielen stehen nur zu Buche – viel zu wenig für das Bezirksliga-Ticket 2022/23. Der rettende zwölfte Platz, den zurzeit der RC Borken-Hoxfeld einnimmt, ist nur drei Zähler entfernt, aber darüber klafft schon eine deutliche Lücke. Und mittendrin im Getümmel befindet auch der SC Reken, von dem viele Experten erwarten, dass er sich unter Dado Sekic aus dem Keller ballern wird. „Das wird richtig schwer“, weiß Philipp Daldrup. „Wir stehen von Beginn an unter Druck.“ Schon beim Rückrundenauftakt am kommenden Sonntag (13. 2.) am Helker Berg gegen die DJK Coesfeld sollte tunlichst gepunktet werden.
Das neue Trainerteam hofft dabei auf Unterstützung. Am Seitenrand und in der Trainingsarbeit, weil beide genug um die Ohren haben und beispielsweise im Laufe des Frühjahrs weiteren Nachwuchs erwarten. Aber auch aus der Mannschaft heraus muss etwas kommen, denn Daldrup ist bewusst, dass er nicht der alleinige Heilsbringer sein kann. „Steffen und ich haben den Hut auf, aber die Jungs sollen mit anpacken und den Mund aufmachen“, nimmt er das Personal in die Pflicht. „Alleine können wir das nicht gewinnen!“
Fest steht: Erfahrung bringt er reichlich mit. Nach dem Bezirksliga-Aufstieg 2005 hat sich Daldrup zum TuS Hiltrup verabschiedet, hat während seines Studiums in den USA in Richmond/Virginia gespielt, ist anschließend mit dem 1. FC Gievenbeck in die Oberliga aufgestiegen. Über BSV Roxel und GW Nottuln kehrte „Pepe“ 2017 nach Billerbeck zurück, wo er seit 2019 als spielender Co-Trainer fungierte – und nun in komplizierter Mission zum Chef aufsteigt. „Eher vom Seitenrand, um das besser im Blick zu haben“, kündigt er an. Aber mit vollem Einsatz, um im Juni ein doppeltes Fest im Haus Daldrup feiern zu können: Mit seiner Frau Christel erwartet er dann das dritte Kind – vielleicht noch garniert mit dem Klassenerhalt seines VfL.
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