1. www.azonline.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Coesfeld
  6. >
  7. In Coesfeld gewinnt keiner

  8. >

Handball: DJK-Damen jubeln nach spektakulärem Derby

In Coesfeld gewinnt keiner

Coesfeld

Das Saisonfinale kam daher wie eine reichhaltige Frikadelle Hausmacher Art – alles drin! „Beide Mannschaften wollten eben unbedingt gewinnen“, zuckte Dirk Haverkämper mit den Schultern. Und das noch im Derby, dann kommt so etwas dabei heraus: zwölf Siebenmeter, zwölf Zeitstrafen, zwei Rote Karten, Führungswechsel, jede Menge Tempo und 62 Tore – mit dem besseren Ende für die Handballerinnen der DJK Coesfeld, die diesen Erfolg lautstark und ausgelassen feierten. Denn mit dem 32:30-Heimsieg gegen Vorwärts Wettringen untermauerten sie ihren Anspruch 2022/23: In Coesfeld gewinnt keiner!

Von Frank Wittenberg

Es ging ordentlich zur Sache im Derby: Magda Hemker (2. von links) setzt sich gegen die Wettringerinnen Jule Diesen (links) und Maribel Hölscher durch, Diana Korthals (rechts) sichert ab. Foto: Foto: fw

Zwei Minuten vor Schluss, als die DJK-Damen durch Kristin Willemsen mit 30:29 in Führung gingen, durfte sich niemand sicher fühlen. „Da hätte ich auch ein Unentschieden mitgenommen“, gab Haverkämper angesichts eines offenen Schlagabtauschs zu. Ein Remis, dass ihnen ebenfalls die stolze Heimserie gerettet hätte – so aber war es natürlich noch besser. „So ein enges Spiel zu gewinnen, macht es umso schöner.“

Zu einem entspannten Ausklang geriet diese Partie in keiner Phase. 3:2 und 7:5 (11.) lagen die Coesfelderinnen vorne, die dann aber die Führung abgeben mussten, weil sie zu häufig ans Aluminium und nicht ins Netz zielten. „Sieben Mal Innenpfosten“, hatte Abteilungsleiter Thomas Bücking gezählt. Trotzdem blieben die Coesfelderinnen mit dem Vizemeister auf Augenhöhe, der Sekunden vor der Halbzeitsirene zum 15:15 ausglich.

Der zweite Durchgang geriet lange Zeit zu einer Aufholjagd. Denn plötzlich lagen die DJK-Damen 18:21 hinten (38.) – ein Rückstand, den sie immer wieder abknabberten wie durch zwei Tore in Unterzahl von Lea Preckel und Kristin Willemsen zum 22:23, aber der Ausgleich gelang tatsächlich erst in der 50. Minute, als Diana Korthals zum 26:26 traf. Zum dem Zeitpunkt hatten die Gäste schon Rot gesehen für Laura Gude nach Foul an Britta Reckers (48.) und für Margarete Nickel wegen der dritten Zeitstrafe (49.). „Das hat uns sicherlich geholfen“, urteilte Haverkämper. „Aber wir haben es taktisch auch clever ausgespielt.“

Erneut Diana Korthals verwandelte per Heber zum 28:27 und zur ersten Führung im zweiten Durchgang, wirklich eingesackt war der Heimsieg aber erst mit dem 32:30 acht Sekunden vor Schluss, dem achten Treffer von Laura Engelmann. Damit war es amtlich: Neun Heimsiege, drei Unentschieden, keine einzige Niederlage – „gut für das Gefühl“, fand Dirk Haverkämper. „Wenn wir nur auswärts auch häufiger mit dieser Körpersprache auftreten würden.“ Dann wäre sicherlich noch mehr möglich gewesen als dieser vierte Tabellenplatz in der Endabrechnung, der allerdings aller Ehren wert ist. 7 DJK Coesfeld – Vorwärts Wettringen 32:30; Maike Kreikenberg und Jule Mensing (im Tor), Kristin Willemsen (9/4), Laura Engelmann (8), Magda Hemker (4/1), Juliana Hüls (3), Diana Korthals (3), Maike Dieker (2), Lea Preckel (2), Britta Reckers (1), Lale Schmedt auf der Günne, Jette Schmedt auf der Günne, Nele Dieker, Christin Thiery.

Startseite
ANZEIGE