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Kreisliga A: Per Strafstoß rettet SW Holtwick das Remis gegen Turo Darfeld

1:1-Ausgleich kurz vor knapp

Rosendahl

Das Glück ist mit den Holtwickern! In der vierten Minute der Nachspielzeit verwandelte Linus Waltering den Elfer, die letzte Aktion an diesem sonnigen Nachmittag, sonst wäre das Gemeinde-Derby mit einem ganz gemeinen Ergebnis für den Klassenprimus ausgegangen. Mit dem 1:1-Remis gegen den Ortsrivalen Turo Darfeld musste sich Oliver Wieck, Coach der Schwarz-Weißen, begnügen. „Ist doch gar nichts passiert“, sagte er betont cool und mahnte zu Ruhe und Besonnenheit: „Wir liegen einen Punkt vor den Billerbeckern und haben noch vier Spiele vor der Brust.“ Auch wenn der einstmals komfortable Vorsprung dahingeschmolzen ist, lässt sich Wieck keineswegs verrückt machen.

Von Ulrich Hörnemann

Kraftvoll und voller Tatendrang: Turo-Joker Ionut-Marian Sarbu (links) nimmt es mit dem Holtwicker Abwehrchef Andreas Schulenkorf (2. von links) auf. An ihm kommt er allerdings nicht vorbei. Foto: Fotos: Ulrich Hörnemann

Der Trainerkollege aus Darfeld, Christoph Klaas, konnte es nicht fassen. Schweißnass war er, so sehr hatte ihn die Dramaturgie mitgenommen. „Mega-ärgerlich“, klage Klaas. „Ob man diesen Strafstoß unbedingt geben muss? Vorher hatte der Schiri eine großzügige Linie gefahren. Aber egal, alles gut.“ Felix Gövert, der mit Bruder „Jojo“ ein bärenstarkes Bollwerk bildete, hatte Edeljoker Robin Klöpper im Sechzehner leicht gestoßen. Klöpper, der Mann für die letzten Minuten, fiel. Seine Karriere hat er eigentlich schon beendet. 31 ist der erfahrene Klöpper, Gattin Laura erwartet im Juli das zweite Kind, das erste heißt Emma und ist zweieinhalb Jahre jung. „Den Robin kannst du in der Schlussphase bedenkenlos bringen“, so Wieck, „der weiß, wo das Tor steht.“ Klöpper zog den Elfmeter, den Linus Waltering verwandelte. Jan-Simon Wilmer, der Turo-Schnapper, war mit den Fingern dran, bekam die Kugel allerdings nicht zu fassen.

„Alter Schwede“, stöhnte Christoph Klaas, den alle „Klaasi“ rufen, obwohl er von seinen Ausmaßen einer westfälischen Eiche ähnelt, „wir hätten fast gewonnen.“ Wie bereits in der Hinrunde, als die Darfelder auf eigenem Platz mit 3:2 die Nase vorn hatten. „Kompliment an die Truppe“, machte er ein Pauschallob, „das war eine überragende Leistung!“

Die frühe 1:0-Führung nach 40 Sekunden hatte seiner Zuckertruppe natürlich in die Karten gespielt. Luca Voßkühler, die Nr. 1 aus Holtwick, unterlief einen langen Einwurf von der rechten Seite. Steffen Lausemann, der Schelm, der hinter dem Schnapper lauerte, stand goldrichtig und überlistete ihn mit einem frechen Heber. „Klassischer Fallrückzieher“, scherzte er im Nachgang dieses Derbies.

Oliver Wieck wusste sofort, was dieser Rückstand bedeuten würde. Seine Mannen mussten nun ein hartes Brett bohren. „Diesem dummen Fehler sind wir in der Folgezeit hinterher gerannt“, erklärte er, „Darfeld hat dann verteidigt, verteidigt, verteidigt.“ Was tun? Die Holtwicker spielten Langholz, bolzten die Bälle nach vorn: weit und vor allem hoch. Wäre noch Winter gewesen, hätte garantiert Schnee auf der Kugel gelegen. Wieck rechtfertigte diese Vorgehensweise „Was sollen wir uns bis zur Mittellinie durchkombinieren?“

Sein ursprünglicher Plan, „die Angriffe über die beiden Außen zu inszenieren“, war schnell über den Haufen geworfen. Darfeld verdichtete geschickt die Räume auf dem kleinen Feld, da gab es kaum ein Durchkommen.

Die Zuschauer sahen zwar jede Menge rassige Zweikämpfe, doch nennenswerte Möglichkeiten wurden ihnen nicht geboten. Florian Feitscher hatte noch das dickste Ding auf dem Schlappen. In der 69. Minute tauchte er frei am Elfmeterpunkt auf. Sein harmloses Schüsslein landete freilich in den Armen von Luca Voßkühler. „Otti“ Thentie, dem Alt-Schiri, war der Schreck in die Glieder gefahren: „Wenn er den reingemacht hätte...“, spekulierte Holtwick-Fan „Otti“, „das wäre für uns nicht gut gewesen.“ 7 SW Holtwick - Turo Darfeld 1:1; Tore: 0:1 Steffen Lausemann (1.), 1:1 Linus Waltering (90. + 4, FE)

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