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Fußball: Meister SW setzt ausschließlich auf eigene Jungs

Holtwick steht drauf und steckt drin

Holtwick

Beim Blick auf die feiernde Menge ließen sich die Emotionen nicht mehr wegschieben. „Dafür haben wir 20 Jahre lang hart gearbeitet“, zeigte sich Thomas Uppenkamp gerührt. 20 Jahre, in denen sie durch Höhen und Tiefen bis runter in die Kreisliga B gegangen sind, in denen sie aber immer wieder konsequent auf den eigenen Nachwuchs gesetzt haben. „Nur Holtwicker Jungs“, stellte der SW-Geschäftsführer stolz fest. „Das ist das Beste!“ Denn für den Meister 2022/23 und Bezirksliga-Aufsteiger gilt: Wo Holtwick draufsteht, steckt auch Holtwick drin.

Von Frank Wittenberg

Wer nicht hüpft, der ist kein Meister: Ausgelassen feierten Spieler, Staff und Fans von SW Holtwick den Meistertitel und Bezirksliga-Aufstieg.

Das Dorf dürfte weitgehend leergefegt gewesen sein. Viele, ganz viele hatten den Weg nach Dülmen angetreten, um ihre Mannschaft zu unterstützen und beim letzten Schritt zum Titel zu begleiten. „Allein drei Busse haben wir eingesetzt, darunter ein Doppeldecker“, berichtete der zweite Vorsitzende Christian Wissing. „Das dürften bis zu 450 Leute sein, die heute mitgekommen sind.“ Beeindruckend für alle Beteiligten.

Einer, der sonst mittendrin ist, war „nur“ dabei, was ihn noch mehr schmerzte als seine Wadenverletzung. „Total schlimm, wenn du nur am Rand stehen kannst“, zuckte Maurice Thentie mit den Schultern. Beim 5:0-Sieg in Seppenrade zwei Wochen zuvor hatte sich der Kapitän die Blessur zugezogen und befand sich seitdem unfreiwillig in der Zuschauerrolle. „Am Rand hast du noch viel mehr Flattern als auf dem Platz“, gab er zu. Aber seine Teamkollegen hatten gegen DJK Dülmen weitgehend alles im Griff, legten mit den beiden Toren von Moritz Wagner in der ersten Viertelstunde los wie die Feuerwehr, ehe nach dem unglücklichen Eigentor von Jan-Philipp Fleige ein kleiner Bruch im Spiel war. Letztlich ließen sie aber auch ohne Gala nichts anbrennen und machten mit dem 3:1-Erfolg ihr Meisterstück perfekt.

Verdient. daran ließ Maurice Thentie angesichts der 24 Siege in den bislang 29 Spielen keinen Zweifel. „Trotzdem war es kein leichtes Ding“, gab es zu. Denn Dauerverfolger DJK-VfL Billerbeck, seit Anfang Oktober ungeschlagen, habe ebenfalls eine tolle Saison gespielt. „Umso mehr spricht es für uns. dass wir es gepackt haben.“

Und das exakt 50 Jahre nach dem letzten Bezirksliga-Aufstieg der Schwarz-Weißen. Aller guten Dinge sind drei? 1952 sind die Holtwicker Kreisklassen-Meister geworden, 1973 ebenfalls – beide Male währte das anschließende Abenteuer Bezirksklasse aber nur ein Jahr. Das soll diesmal anders sein, dafür wollen sie arbeiten, die Holtwicker Jungs auf dem Platz und das Team drumherum – beste Zeit, die Geschichte neu zu schreiben.

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