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Digitalisierung

Versicherungen neu gedacht: Wie hepster mit seinem Geschäftsmodell eine ganze Branche erneuern will

Die Wirtschaft freundet sich zunehmend mit der Digitalisierung an und implementiert entsprechende digitale Prozesse. In manchen Branchen wie der Versicherungsbranche wird noch häufig mit veralteten Vertriebsstrukturen und längst überholten Technologien gearbeitet. Das aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Start-up hepster möchte dies ändern und die Versicherungsbranche revolutionieren.

Allgemeine Zeitung

COO & Co-Founderin Hanna Bachmann Foto: hepster

Neue situationsorientierte & kurzfristige Versicherungen

Wer bisher eine Versicherung abschließen wollte, musste eine ganze Menge Papierkram erledigen und sich mit einem Versicherungsvertreter treffen. Mit einem neuen Geschäftsmodell möchte das in Rostock gegründete Start-up den Zugang zu Versicherungen schneller und einfacher gestalten.

Das Geschäftsmodell beruht auf einer API-getriebenen Plattform, mit deren Hilfe Versicherungen komplett digital abgeschlossen werden können. Ausgerichtet ist das Modell auf den Bereich der „Embedded Insurance“. Darunter versteht man bezahlbare, relevante und personalisierte Versicherungsprodukte, welche mittels Daten und Technologie nahtlos und unkompliziert von Nicht-Versicherungsunterhemen direkt an die Endkunden verkauft werden können. Mit diesem vollintegrativen Ansatz verfolgt hepster einen B2B2X Ansatz.

Das Potential für eine optimale Verbindung zwischen Bedarfsbefriedigung des jeweiligen Partners und seiner Kunden ist nach Auffassung der drei Gründer von hepster, Hanna Bachmann, Christian Range und Alexander Hornung, enorm. Versicherungen sind schon lange keine „Stand-Alone-Produkte“ mehr, sondern immer häufiger Teil eines größeren Gesamtprozesses.

Beim neuen Modell geht es den Köpfen hinter hepster also darum, die Entwicklung von Versicherungen und deren Einbindung in die Customer Journey eines Partners neu zu gestalten. Moderne IT-Infrastrukturen, passgenaue Lösungen und ein effizienter Datenfluss zum Zweck der Optimierung verschiedener Abläufe sorgen für effektive und einfach zu handhabende Prozesse. Für den Kunden soll es sinnig und einfach sein, die gewünschte Versicherung zu beziehen und zu nutzen. Gerade in Puncto Buchung und Verwaltung, aber auch hinsichtlich der Meldung und Abrechnung von Schäden bringt das neue Modell wesentliche Erleichterungen – sowohl für die Risikoträger als auch die Versicherungsnehmer.

Herausforderung Finanzierung - Mecklenburg-Vorpommern startet verschiedene Gründer-Initiativen

Schaut man sich Statistiken zum Thema Investitionen an, fällt sofort auf, dass es vor allem die bekannten Hotspots sind, an denen Investoren nach Anlagemöglichkeiten suchen. Verteilt über die letzten Jahre wurden in Deutschland etwa 5,3 Milliarden Euro in junge Unternehmen investiert. Davon kamen in Mecklenburg-Vorpommern gerade einmal 70 Millionen an. Im Vergleich zu Hotspots der Startup Szene wie München oder Berlin hat der Nordosten der Republik daher noch Aufholbedarf.

Doch es tut sich etwas! Inzwischen gibt es die im Jahr 2018 ins Leben gerufene MBMV (Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern), die 15 Millionen Euro zur Verfügung hat. Zudem finanziert die Risikokapitalgesellschaft Genius Venture Capital über zwei Fonds mit einem Volumen von 20 Millionen Euro Start-ups. Dabei ist die, im Vergleich mit anderen Bundesländern, noch geringe Zahl an Gründungen, die es im Bundesland gibt, für hepster-Co-Gründerin Hanna Bachmann durchaus vorteilhaft: „In einer Startup-Metropole wären wir total untergegangen – da wirbt man unter Tausenden um dieselben Mitarbeiter, Berater, Förderer und Flächen. Wenn man in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich ist, dann wird man sofort gesehen.“ Christian Range, Alexander Hornung und Hanna Bachmann konnten zu Beginn des Jahres 2021 gleich zwei weitere Investoren gewinnen.. Nicht nur der aus London stammende Risikokapitalgeber Element Ventures, sondern auch Seventure Partners aus Paris investierte in das Start-up aus Rostock.

Politik in MV entdeckt Start-ups als Innovationstreiber

Noch vor ein paar Jahren stand das Thema Gründer bzw. Start-up-Szene nicht wirklich im Fokus der politischen Parteien in Mecklenburg-Vorpommern. Seit einiger Zeit nimmt die Politik die Gründer-Szene jedoch als wichtigen Wirtschaftsfaktor wahr, denn junge Unternehmen locken auch junge und vor allem gut ausgebildete Leute an.

Zu diesem Personenkreis gehören nicht selten „Rückkehrer“, die das früher wirtschaftlich eher schwach aufgestellte Bundesland zum Zweck einer besseren Schul- oder Berufsausbildung verlassen hatten und jetzt für einen Job, beispielsweise bei einem Start-up, zurückkehren.

Ein weiteres Phänomen ist die positive Wirkung von Start-ups auf bereits vorhandene Unternehmen in der Region. Junge, innovative Unternehmen fungieren nämlich nicht selten als wichtige Impulsgeber, entwickeln Technologien oder Produkte, die den schon existierenden Unternehmen dabei helfen, sich selbst besser auf dem Markt zu positionieren. Ein Beispiel dafür ist hepster, denn das Start-up unterstützt Versicherungen bzw. Risikoträger durch seine an jedem Touchpoint zu jeder Zeit erhältlichen Lösungen dabei, den Kunden genau die Versicherungen in den Bereichen Technik & Elektronik, Reisen, Sport, Tierhaltung und Fahrrad zur Verfügung zu stellen, die diese sich wünschen bzw. kurzfristig benötigen.

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